Forschungsprojekt »MenoSupport« liefert erste wichtige Ergebnisse
Viele Frauen zwischen 40 und 60 Jahren in Deutschland sind berufstätig. In diesem Lebensabschnitt treten häufig Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafprobleme und Konzentrationsstörungen auf, die das Berufsleben erheblich beeinflussen können.
Das Forschungsprojekt MenoSupport, geleitet von Professor Dr. Andrea Rumler (HWR) und initiiert von Peggy Reichelt (XbyX Women), untersucht das Erleben der Wechseljahre im Arbeitskontext. Das Ziel ist, Frauen zu unterstützen und praktische Maßnahmen für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) in Organisationen und Unternehmen zu entwickeln.
Um Erkenntnisse zu gewinnen, wurde erstmals eine deutschlandweite Umfrage mit 2.119 Frauen zu Themen rund um die Wechseljahre am Arbeitsplatz durchgeführt (März bis Juni 2023). Vergleichbare Studien in Großbritannien erzielten ähnliche Ergebnisse.
Nachfolgend einige Ergebnisse der Umfrage zum Thema Menopause & Arbeit
Wissensquellen über die Wechseljahre
- 76% der Befragten informieren sich im Internet.
- 36% gaben an, von Ärzt*innen informiert worden zu sein.
Arbeitsumfeld und Kommunikation
- 52,3% der Befragten empfinden das Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz als Tabuthema.
- 67,3% wünschen sich jedoch eine offene Kommunikation dazu im Arbeitskontext.
- 62,5% erfahren keine Unterstützung während der Wechseljahre im Arbeitsumfeld.
Beeinträchtigungen im Arbeitskontext
Die häufigsten Beschwerden (Top 5) sind:
- Körperliche und geistige Erschöpfung (78,1%)
- Schlafstörungen (65,8%)
- Reizbarkeit (53,6%)
- Depressive Verstimmung (46,3%)
- Wallungen, Hitze (44,8%)
Als Effekt der Wechseljahressymptome auf ihre Arbeitsfähigkeit nannten die Befragten u.a.:
- Schwierigkeiten bei der Konzentration (74,3%)
- Erhöhter Stress (73,8%)
- Ungeduld und Reizbarkeit gegenüber anderen (50%)
- Verringerung des Selbstbewusstseins bezüglich ihrer Fähigkeiten (38%)
Vergleichbare Ergebnisse lieferte eine Studie aus Großbritannien von 2021.
Einfluss auf Karriereentscheidungen
Aufgrund ihrer Beschwerden erwägen die Befragten Frauen:
- Stunden zu reduzieren (24%)
- die Stelle zu wechseln (18,4%)
- eine Auszeit von der Arbeit zu nehmen (15,9%)
- Bei Frauen ab 55 Jahren würden 19,4% früher in den Ruhestand gehen
Emotionales Wohlbefinden
- 52,1% der Befragten fühlen sich mit dem Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz allein gelassen.
- Fast ein Drittel (29%) befürchtet, aufgrund der Wechseljahresbeschwerden im Unternehmen benachteiligt zu werden.
Organisationelle Unterstützung
- 56,9% der Befragten wünschen sich Unterstützungsangebote von ihrem Arbeitgeber.
Fazit und weitere Infos
In Deutschland sind etwa 12 Millionen Frauen zwischen 40 und 60 Jahre alt, etwa zwei Drittel sind mit Wechseljahresbeschwerden konfrontiert. In dieser Altersgruppe sind knapp 9,5 Millionen Frauen erwerbstätig (Destatis, 2022). Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels wird deutlich, dass die Wechseljahre nicht nur eine individuelle gesundheitliche Herausforderung für Frauen in dieser Lebensphase darstellen, sondern auch strukturelle Auswirkungen haben.
Es bleibt spannend, welche Lösungsansätze die Forschungsergebnisse hervorbringen und wie es weitergeht.
Wenn du mehr über das Forschungsprojekt erfahren möchtest, findest du hier alle Infos:
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Bildnachweis
- Header: Kaboompics 20974
Carina Breuer (50) ist Kommunikations- und Marketingexpertin, Bloggerin und Autorin. Motiviert durch ihr eigenen Erfahrungen hat sie die digitale Plattform MENOMENTE gegründet, um Frauen in den Wechseljahren mit Wissen und Inspiration dabei zu unterstützen, ihren persönlichen Kompass für diese Lebensphase zu finden. Hier und auf Instagram schreibt sie über alles, was Frauen in dieser spannenden Zeit bewegt.